Jean Habib Bourguiba

tunesischer Diplomat und Politiker; Außenminister 1964-1970

* 9. April 1927 Paris

† 28. Dezember 2009

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 14/1987

vom 23. März 1987

Wirken

Jean Habib Bourguiba (auch verschiedentlich Burgiba) wurde am 9. April 1927 als Sohn des Staatsgründers und Präsidenten Habib Ben Ali Bourguiba und dessen erster Ehefrau, der Pariserin Mathilde Lorrain, in Paris geboren. Seine Mutter, die zum Islam übertrat und den Namen Moufida annahm, wurde im Aug. 1961 von Bourguiba sen. geschieden. Sein Vater, Sohn eines Offiziers der Leibwache des Beys von Tunis, war Rechtsanwalt und Journalist gewesen, bevor er 1934 die Neo-Destour-Partei gründete, die nach dem Zweiten Weltkrieg Schritt für Schritt die Unabhängigkeit für Tunesien erkämpfte.

Der junge B. erhielt eine sorgfältige, französisch orientierte Erziehung am Collège Sadiki und studierte Jura an der Universität Paris. Später betätigte er sich zeitweise als Anwalt, bevor er von seinem Vater im Außendienst seines Landes eingesetzt wurde. Von 1957-63 vertrat er Tunesien als Botschafter nacheinander in Rom, Paris und Washington, wo er mit Präsident Kennedy ein gutes Verhältnis hatte. In Paris meisterte er mit Geschick Perioden der Spannung wegen des Algerienkrieges und des ehemals französischen Kriegshafens Bizerta (1958-61). Er spricht gut Englisch. Im Auftrag seines Vaters führte er auch ...